Der schwarze Punkt - Endlich glücklich leben
- Jacqueline Scherrer
- 23. Feb. 2022
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Apr.
„Kennen Sie die dunklen Flecken in Ihrem Leben?“ – „Ja sicher!“ kommt es oft postwendend aus dem Mund vieler Menschen, denen diese Frage gestellt wird. Sie wären sofort bereit, ausführlich darüber zu berichten.

Inhalt
Nein, tun Sie das (auch) nicht!
Sie kennen mich nun schon ein bisschen und wissen, dass ich solche Fragen nie wirklich Menschen stellen würde. Denn solche Fragen führen in die Passivität und Ohnmacht.
In meinen Begleitungen beleuchte ich mit Unternehmen und Menschen viel lieber die Möglichkeiten, glücksbringenden Momente und Lösungen.
Wieso? Weil diese ...
auf allen Ebenen Energie zuführen.
die Gesundheit fördern und stärken.
Glücksmomente schenken, an die man sich immer gerne erinnert.
die Kraft der Umsetzung und Transformation in sich tragen.
dazu beflügeln, mit Leichtigkeit und Freude erfolgreich im Leben unterwegs zu sein.
Der Fokus auf das Positive ist wichtig für die persönliche Weiterentwicklung und das Wohlbefinden.
Aus evolutionstechnischen Gründen nimmt unser Gehirn aber die negativen Wahrnehmungen eher wahr. Eigentlich logisch, denn nur wer ein Problem erkennt, kann schnell reagieren. Deshalb müssen wir den Fokus auf das Positive bewusst erarbeiten und trainieren.
Die tiefgründige Geschichte "Der schwarze Punkt" möge Sie ermutigen, Ihren Möglichkeiten, Zielen und Ihrer Entfaltung Raum zu geben:
Der schwarze Punkt
Eines Tages kam ein Professor in die Klasse und schlug einen Überraschungstest vor. Er verteilte sogleich das Aufgabenblatt, das wie üblich mit dem Text nach unten zeigte. Dann forderte er die Studierenden auf, die Seite umzudrehen und zu beginnen. Zur Überraschung aller standen auf dem Blatt keine Fragen – es gab nur einen schwarzen Punkt in der Mitte der Seite.
Nun erklärte der Professor Folgendes:
„Bitte schreiben Sie das auf, was Sie dort sehen.“
Die Studierenden waren verwirrt, aber sie begannen mit ihrer Arbeit.
Am Ende der Stunde sammelte der Professor alle Antworten ein und begann sie laut vorzulesen. Alle Schüler ohne Ausnahme hatten den schwarzen Punkt beschrieben – seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, sein Grössenverhältnis zum Papier usw.
Nun lächelte der Professor und sagte:„ Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weissen Teil des Papiers geschrieben. Alle konzentrierten sich auf den schwarzen Punkt – und das Gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weisses Papier erhalten, um es zu nutzen und zu geniessen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken.
Unser Leben ist ein Geschenk, das wir mit Liebe und Sorgfalt hüten sollten und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Feiern – die Natur erneuert sich jeden Tag, unsere Freunde, unsere Familie, die Arbeit, die uns eine Existenz bietet, die Wunder, die wir jeden Tag sehen …
Doch wir sind oft nur auf die dunklen Flecken konzentriert – auf die gesundheitlichen Probleme, den Mangel an Geld, die komplizierte Beziehung mit einem Familienmitglied, die Enttäuschung mit einem Freund, Erwartungshaltungen usw.
Die dunklen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem Leben haben, aber sie sind diejenigen, die unseren Geist beschäftigen und trüben.
Meine persönliche Erfahrung mit dem schwarzen Punkt
Zugegeben, auch in meinem Leben gab es eine Zeit, in der ich ab und an mehr die dunklen Flecken wahrnahm als all das Schöne, das mir zu Füssen lag.
Heute ist es gerade umgekehrt. Ich liebe und sehe all das, was mich begeistert, beflügelt und energetisiert. Und so zu leben ist einfach sehr erfüllend und wohltuend.
Das sagt die Wissenschaft
Während die Geschichte vom schwarzen Punkt uns zeigt, wie sehr unsere Aufmerksamkeit unsere Wahrnehmung beeinflusst, liefert auch die Forschung spannende Erkenntnisse darüber, was unser Glück tatsächlich beeinflusst – und was nicht.
Ein verbreiteter Gedanke ist:
„Ich werde glücklich sein, wenn ich erst … den richtigen Job habe, das Haus finde, endlich mehr Zeit habe.“
Die Psychologin Prof. Sonja Lyubomirsky bezeichnet dies als den „Ich bin glücklich, wenn...“-Mythos bezeichnet. Sie beschreibt, wie sie selbst lange eine innere Checkliste hatte: Karriere, Familie, Haus. Und obwohl sie alles davon erreichte, stellte sich nach kurzer Freude immer wieder das Gefühl ein: Was kommt als Nächstes?
Der Grund dafür liegt in einem psychologischen Mechanismus, der wissenschaftlich gut belegt ist: hedonische Anpassung. Wir gewöhnen uns schnell an neue Umstände – selbst an positive.
Studien zeigen: Selbst nach Heirat oder Beförderung sinkt das Glücksniveau nach ein bis zwei Jahren oft wieder auf das Ausgangsniveau. Auch ein neues Auto oder mehr Gehalt verlieren emotional schnell an Wirkung.
Die gute Nachricht: Auch Schmerz verblasst mit der Zeit. Das zeigt: Unsere Gefühle – ob positiv oder negativ – sind oft weniger dauerhaft, als wir denken. Und genau darin liegt eine Chance: Wir können lernen, unser Glück unabhängig von äußeren Ereignissen zu gestalten – Tag für Tag, im Kleinen.
Was laut Lyubomirsky wirklich wirkt:
Kleine Glücksmomente im Alltag wahrnehmen
Regelmäßig Dankbarkeit üben
Erfahrungen statt Dinge schätzen
Ziele verfolgen, aber nicht alles davon abhängig machen
Ihr Fazit bringt es auf den Punkt:
„Anstatt darauf zu warten, dass das Glück eines Tages kommt, fangen Sie heute an, es aufzubauen.“
1 Tool, das schnell wahrnehmbare Erfolge bringt
Vielleicht geht es Ihnen wie mir. Ich mag es, wenn Sachen leicht gehen.
«Blumen wachsen auch nicht schneller, wenn man sie anschreit», bringt es Barbara Fredrickson, Professorin für Psychologie an der University of North Carolina at Chapel Hill und leitende Wissenschaftlerin am Positive Emotions and Psychophysiology Lab dieser Universität auf den Punkt. Mit ihren Studien hat sie belegt, dass sich Lebensgewohnheiten leichter und nachhaltiger verändern lassen, wenn dabei positive Gefühle erlebt werden. Konkret empfiehlt sie, mehr positive Emotionen im Leben zu erfahren.
Mein persönlicher Energie-Booster um glücklich zu leben:
Der Positive Tagesrückblick
Nehmen Sie sich abends Zeit, um den Tag Revue passieren zu lassen und dabei positive Momente zu reflektieren. Idealerweise tun Sie das schriftlich ganz nach dem Motto: Was schreibt, das bleibt. Dies unterstützt einerseits Ihre Selbstwirksamkeit, weil Sie so erkennen, welchen Beitrag SIE zu Ihrem Wohlbefinden beitragen. Und andererseits entdecken Sie auch die eigenen Strategien, denen die positiven Emotionen zugrunde liegen.
Und so geht’s:
Schreiben Sie eine Woche lang jeden Abend drei positive Dinge/Situationen auf:
a) Was war heute schön/positiv?
Zum Beispiel: Der Sonnenaufgang heute früh war atemberaubend.
b) Wie habe ich dazu beigetragen, dass ich diese Erfahrung als schön erleben konnte?
Zum Beispiel: Ich habe mir Zeit genommen, den Sonnenaufgang zu bestaunen.
Beobachten Sie, wie sich Ihre Stimmung dadurch ändert. In Studien konnte des Weiteren nachgewiesen werden, dass durch diese Übung depressive Tendenzen zurückgingen und das subjektive Glücksempfinden stieg. Noch bis zu sechs Monate später, nachdem die Probanden eine Woche lang jeweils abends drei positive Dinge aufgeschrieben hatten, waren diese Unterschiede nachweisbar.
2 wohltuende Effekte
Diese Übung gehört seit Jahren zu meinem abendlichen Ritual vor dem Einschlafen. Zwei wohltuende Effekte mag ich dabei besonders:
Erstens schlafe ich wie ein Baby;
morgens wache ich mit bester Laune auf.
Ich wünsche Ihnen ein Meer von positiven Emotionen.
Und jetzt? - Meine Schlussgedanken
Indem wir unseren Fokus bewusst auf die positiven Aspekte unseres Lebens lenken und die Idee loslassen, dass Glück nur mit bestimmten Erfolgen eintritt, gewinnen wir Freiheit. Der schwarze Punkt verliert an Bedeutung – und das große Weiß darum kann wieder wirken.
Was macht Sie heute glücklich – auch wenn es ganz unscheinbar ist?
Was könnten Sie loslassen, um Raum für echte Freude zu schaffen?
Wenn Sie diesen Weg vertiefen möchten, begleite ich Sie gerne dabei. Schreiben Sie mir.
Möge der Fokus auf das Gute, Schöne, Positive heute Ihr Glücksmoment sein.
Herzlich
Jacqueline Scherrer
PS Wenn Sie Lust haben, herauszufinden, was Sie ganz persönlich stärkt und wie Sie mehr Leichtigkeit und Wirkung in Ihr (Führungs-)Leben bringen, begleite ich Sie gerne dabei.
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Ihre Wegbegleiterin
Grüezi, ich bin Jacqueline Scherrer. Seit über 15 Jahren unterstütze ich Unternehmer*innen und Führungskräfte dabei, Positive Führung und Wohlbefinden zu stärken, mehr Energie und Klarheit zu aktivieren und gelingenden Wandel zu gestalten.
Ich lebe und arbeite in der malerischen Ostschweiz. Treffen sind persönlich oder online möglich – ganz nach Ihren Vorlieben.
Am besten erreichen Sie mich per E-Mail. Lassen Sie uns gemeinsam das bewegen, was Sie begeistert!
Quellen
Seligman, M.E.P.; Stehen, T.A.: Park, N. und Peterson, C., „Positive psychology progress: Empirical validations of interventions“, in: American Psycologist (2005), 60 (5): 410-421. Siehe auch Peterson, C., A Primer in Positive Psychology. Oxford, 2006
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